Mehr Frauenstraßen in Haltern | Stellungnahme

Der Vorschlag der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Haltern, zwei Straßen im Nesberg nach Meta Rentzsch und Maria Damman zu benennen, fand große Zustimmung in unserer Fraktion. Bei einigen anderen Fraktionen scheint es jedoch offenbar Vorbehalte gegen diese Vorschläge zu geben. Inzwischen wurde schon eine Petition unter dem Motto #FrauenstraßenInHaltern gestartet, um diese Vorschläge zu unterstützen.

Die Petition #FrauenstraßenInHaltern kann hier unterzeichnet werden.

Gemäß Tagesordnung des Ausschuss für Schule, Sport und Kultur (SSKA) am 14.11.2023 sollten sich die Ausschussmitglieder mit der „Vergabe von Straßennamen für das Gebiet des Bebauungsplanes Nr. 75 „Nesberg“ befassen. Der Beschlussvorschlag ließ die Entscheidung noch offen (leere Linien), im Sachverhalt wurden Vorschläge der Flächenentwicklungsgesellschaft (FEG) Haltern und der städtischen Gleichstellungsstelle aufgelistet, zu finden im Ratsinformationssystem.

Spontan und einstimmig fand der Vorschlag der Gleichstellungsbeauftragten, die Straßen nach Meta Rentzsch und Maria Damman zu benennen, große, erfreute Zustimmung in unserer Gesamtfraktion. Beide Frauen haben sich in herausragender Weise in Haltern am See und darüber hinaus besonders im sozialen Bereich engagiert: Meta Rentzsch in der Kommunalpolitik und durch Gründung des Vereins Kahyelitscha, der sich zur Aufgabe setzt, die Situation von Menschen in den Slums von Kapstadt zu verbessern. Maria Dammann engagierte sich für benachteiligte und geflüchtete Menschen in unserer Stadt, leistete praktische Hilfe und Überzeugungsarbeit und war Mitbegründerin des Asylkreises in Haltern am See vor vielen Jahren.

Beide Frauen wurden von der Stadt Haltern am See mit dem Bürgerpreis Ehrenamt ausgezeichnet.

Schon im Vorfeld der Sitzung wurden alle Fraktionen darüber informiert, dass die CDU eine Vertagung der Entscheidung und die Gründung eines Arbeitskreises beantragen wird.

Wir Grünen verständigten uns darauf, dieses Anliegen nicht zu unterstützen, sondern für die Benennung der Straßen nach den oben genannten Frauen zu plädieren.

Entsprechend verhielten wir uns in der Sitzung, ebenso wie die SPD. Die WGH und die FDP schlossen sich dem CDU-Antrag an, so dass dieser mit 7 : 6 Stimmen angenommen wurde.

Wir bedauern sehr, dass im Ausschuss „im ersten Anlauf“ keine Entscheidung für eine „Meta-Rentzsch-Straße“ und eine „Maria-Dammann-Straße“ getroffen wurde und fragen uns, welche Gründe dafür vorliegen mögen.

Im Ausschuss genannt wurde:

  • CDU: Man wolle die Vorschläge nicht in einer öffentlichen Diskussion zerreden und genannte Personen bei einer eventuellen Ablehnung nicht beschädigen.
  • WGH: Man sah in den Vorschlägen keinen regionalen Bezug, der ansonsten üblich sei.
  • FDP: Man vermisse bei den Vorschlägen einen Bezug zur Heimatverbundenheit und Förderung der Stadtkultur.

Keine „Heimatverbundenheit“ bei Meta Rentzsch und Maria Dammann? Kein Engagement für die Kultur in unserer Stadt? Was für eine Persönlichkeit mag der FDP da vorschweben?

Üblicherweise würden Flur- oder Ortsbezeichnungen verwendet? Da gibt es zahlreiche Gegenbeispiele (siehe u.a. Elterbreischlag), die gemeinsam mit der WGH entschieden wurden.

Man wolle die Vorschläge nicht „zerreden“ und dabei genannte Personen „beschädigen“? Das Argument mag für Heinz Rühmann gelten, aber für Meta Rentzsch und Maria Dammann?

Vielleicht erfahren wir im Arbeitskreis, welche Vorbehalte es in der CDU, der FDP und der WGH gegen die beiden Frauen als Namensgeberinnen für die Straßen im Nesberg gibt. Die oben genannten Gründe scheinen uns vorgeschoben –werden sie doch durch die Verfahren und Ergebnisse vergangener Namensgebungen in Frage gestellt.

Wer die Benennung der Straßen nach den beiden Frauen unterstützen möchte, kann dies gerne bei der Petition #FrauenstraßenInHaltern tun.

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